In nachhaltige Start Ups investieren, die noch nicht an der Börse sind und dabei Zielrenditen von 13 % erreichen? Möglich machen soll das Ganze sogenanntes Venture Capital.
In diesem Artikel schauen wir uns daher in vier Schritten an:
- die Basics des Impact Venture Capital
- die Investitionsplattform Econos
- die Möglichkeit in den World Fund zu investieren
- die Vor & Nachteile einer Investition in Venture Capital
Am Ende des Artikels habe ich dann auch noch einen Bonus für dich, falls die Investition über die Econos-Plattform für dich interessant sein sollte 🤗.
Alleine seit 2013 sind mehr als 60 Milliarden Euro über Venture Capital in Unternehmen geflossen, die sich die Bekämpfung des Klimawandels zum Ziel gesetzt haben. Investieren in weltverändernde Nachhaltigkeitsunternehmen rückt also bei institutionellen Anlegern immer mehr in den Fokus und die jährlichen Wachstumsraten der Investitionssummen in diesen Bereich betragen fast 85 % [Quelle].
Dabei sind die Hoffnungen schon heute das Apple, Facebook oder Microsoft der Zukunft zu finden und dass diese Unternehmen aus dem Bereich Climatetech kommen, ist aufgrund der Klimakrise wohl auch keine ganz unbegründete Hoffnung…
- Aber was genau ist eigentlich Venture Capital?
- Ist die Möglichkeit über Venture Capital in (grüne) Start-Ups zu investieren eigentlich nur institutionellen Investoren vorenthalten?
- Welche Möglichkeiten habe ich als Privatanleger in Unternehmen zu investieren, die noch gar nicht an der Börse sind?
- Und gibt es das auch „in nachhaltig?„
Diese Fragen werden wir in diesem Artikel gemeinsam klären.
Was ist eigentlich Venture Capital bzw. auf Deutsch auch Wagniskapital oder Risikokapital gennant?
Venture Capital ist eine Unterform des Private Equity und darunter wird die zeitlich begrenzte Finanzierung von nicht börsennotierten Unternehmen mit Beteiligungskapital durch Private Equity Gesellschaften verstanden.
Dabei steht bereits am Anfang das Ziel fest die Beteiligung am Ende über einen Exit wieder gewinnbringend zu verkaufen. Dieser Exit kann z.B. durch den Rückkauf der Anteile durch die Firmengründer, die Übernahme durch neue Investoren oder einen Börsengang erfolgen [Quelle].
Wie unterscheidet sich jetzt das Venture Capital von dem Überbegriff Private Equity?
Venture Capital stellt die finanziellen Mittel meist noch jüngeren, kleineren Start-ups mit großem Wachstumpotential zur Verfügung, wodurch das Risiko, aber auch die Renditemöglichkeiten dieser Beteiligungen oftmals höher sind. Venture Capital und weitere Möglichkeiten in Unternehmen in der Seed, Start-up oder Expansion Phase zu investieren sind in der folgenden Graphik im zeitlichen Verlauf auch einmal aufgeführt.
Die Beteiligungsdauer reicht dabei von drei bis zu zehn Jahren und der Profit für den Investor entsteht dann nicht durch laufende Unternehmenserträge, sondern durch den Exit mit dem Verkauf der Unternehmensbeteiligung.
Der Unterschied zu weiteren Möglichkeiten in Start-ups zu investieren wie z.B. das Crowdfunding besteht dann darin, dass die Venture Capital Fonds meist Smart Money in die Unternehmen mit ein bringen. Bedeutet die Unternehmen erhalten nicht nur Eigenkapital, sondern auch Unterstützung durch ein breites Netzwerk und großes Know-How des Venture Capital Fonds, das dabei hilft die Unternehmensziele schneller und effektiver zu erreichen [Quelle] & [Quelle].
Verschreibt sich der Venture Capital Fonds den ESG Kriterien und investiert ausschließlich in Unternehmen, die bestimmte messbare Nachhaltigkeits-, Sozial- oder Unternehmensführungsziele verfolgen, kann man diese als Impact Venture Capital Fonds bezeichnen und allgemein im Bereich der nachhaltigen Investments dem Impact Investing zuordnen. Mehr zur Grundlage nachhaltiger Geldanlagen findest du hier.
SCHRITT 2: MÖGLICHKEITEN ZU INVESTIEREN - ECONOS PLATTFORM VORGESTELLT.
Eine neue Möglichkeit auch als Privatanleger mittelbar in Impact Venture Capital Fonds zu investieren bietet die Investitionsplattform Econos.
Econos ist selbst ein junges Unternehmen aus München mit aktuell ca. 25 Mitarbeitern, das erst im Sommer 2021 gegründet wurde.
Als Investor hinter dem Unternehmen steht Pelion Green Future, eine Investitionsfirma, die sich auf die Finanzierung von Unternehmungen aus dem Bereich erneuerbare Energien und Lösungen zur Klimakrise fokussiert hat.
Durch diesen bekannten Geldgeber und das Netzwerk kann Econos bereits als Start-up verschiedene Investitionsmöglichkeiten wie Venture Capital Fonds anbieten, die sonst eher schwierig durch Start-Ups im Portfolio abgebildet werden können.
Grundsätzlich gibt es erstmal drei Themenbereiche in die investiert werden kann. In Projektfinanzierungen für erneuerbare Energien, in Waldinvestments und als Drittes eben in Venture Capital.

Dabei gründet Econos für jede ihrer Investitionen Zweckgesellschaften, mit denen sie dann als institutioneller Investor auftreten und die Beteiligungen an den Venture Capital Fonds durchführen. Diese Gesellschaften geben dann wiederum kleine Stückelungen der Beteiligung in Form von tokenisierten Schuldverschreibungen an die Anleger aus. Man investiert hier also nicht direkt in den Venture Capital Fonds, sondern indirekt über die Zweckgesellschaft, weshalb die Anlage als mittelbare Investition bezeichnet wird.
Dabei macht sich Econos die Blockchain-Technologie zunutze, die es ermöglicht eben diese kleinen Stückelungen von Vermögenswerten an Privatanleger kosteneffizient weiterzugeben.

So können über die Plattform Investitionen bereits ab 100 € getätigt werden.
Durch die Struktur mit Zweckgesellschaften, die vom eigentlichen Geschäftsbetrieb der Econos Gesellschaft getrennt sind, können im Fall einer Insolvenz weiterhin die Zweckgesellschaften bestehen und sind somit vom unternehmerischen Erfolg der Econos-Gesellschaft erst einmal getrennt.
Über die Plattform kann man sich bequem ein kostenloses Erstgespräch buchen, um mehr zu den jeweiligen Investitionsmöglichkeiten zu erfahren.
SCHRITT 3: INVESTITION IN DEN WORLD FUND.
Der World Fund ist mit einem Investitionsvolumen von 350 Millionen € der derzeit größte Climatetech Venture Capital Fonds in Europa, der ausschließlich in Unternehmen investiert, die das Potential haben 100 MT CO2 einzusparen. Bei einem jährlichen weltweiten Ausstoß von 51.000 MT C02 Äquivalenten sind das also jeweils stolze 0,2 % der gesamten weltweiten CO2 Äquivalente. Sektoren in die dabei investiert wird sind der Energiesektor, Ernährung & Landwirtschat, Industrie, Transport und Gebäudesektor [Quelle].

Zum Team gehören unter anderem Ecosia Gründer Christian Kroll oder Tim Schuhmacher, der als Gründer und Investor bei verschiedensten Online Unternehmen aktiv ist [Quelle].

Auch wenn noch bis Ende des Jahres die kompletten 350 Millionen € durch die Investoren eingesammelt werden sollen, sind bereits die ersten Beteiligungen an bislang fünf Unternehmen erfolgt. Für eine breitere Diversifikation soll die Anzahl der Unternehmen im Fonds in nächster Zeit aber noch weiter anwachsen.
So ist derzeit unter den fünf Unternehmen mit Qoa ein Hersteller für Kakaofreie und nachhaltige Schokolade im Portfolio, mit Juicy marbles ein Unternehmen für vegane Filetstücke, mit Recup ein deutsches Start-up für ein Pfandsystem für Einmalbecher und -Schalen zur Plastikvermeidung, mit Space Forge ein Unternehmen, das Arbeitsprozesse ins Weltall auslagern möchte (was ziemlich wild klingt…) und als letztes mit Treecard ein Unternehmen, das Kreditkarten anbietet und einen Großteil der Erlöse für die Wiederaufforstung der Wälder ausgibt.

Demnach fehlen derzeit noch Unternehmen aus den Bereichen Transport, Energie- und Gebäudesektor, aber es sollen ja auch noch weitere Unternehmen aus diesem Fonds unterstützt werden.
Wie viel jetzt genau von den 350 Millionen € in die jeweiligen Unternehmen fließt, kann leider aufgrund regulatorischer Hindernisse nicht öffentlich eingesehen werden.
Econos hat in diesem Fall als institutioneller Investor bereits knapp 2 Millionen € investiert, die nun wie beschrieben in kleineren Stückelungen an den Privatinvestor weitergegeben werden können.
Es wird somit ermöglicht, dass für die Investiton als Privatanleger in Venture Capital Fonds kein sechs- oder siebenstelliges Vermögen mehr notwendig ist.
Dadurch dass Econos hier selbst in Vorleistung gegangen ist und theoretisch nicht davon ausgehen kann, dass alles an Investoren ausgegeben wird, ist auch Econos stark daran interessiert, dass der World Fund am Ende Rendite abwirft.
Die Kosten:
Zum einen möchte natürlich das Management des World Funds bezahlt werden und erhebt ca. 2 % pro Jahr. Econos erhebt für seinen Service dann nochmal 1 % pro Jahr und auch die laufenden Kosten der Zweckgesellschaft für Jahresabschluss- oder Steuer und Rechtsberatung gehen nochmal für die Kosten drauf.
Nach circa 7 bis 10 Jahren sollen die jeweiligen Anteile dann wieder gewinnbringend durch den World Fund veräußert werden. Werden diese mit einer positiven Rendite verkauft, erhält bei der Auszahlung deiner Anteile dann nochmal Econos und der World Fund eine Erfolgsprämie (Carried interest), wenn die Rendite bei über 6 % pro Jahr liegt. Dann erhält der World Fund 20 % und von den restlichen 80 % erhält Econos nochmal 10 % und der Anleger den Rest. Econos hat somit auch hier ein hohes Interesse daran, dass die ausgewählten Produkte erfolgreich laufen.
Rendite
Aber mit welchen Renditen ist im Bereich Venture Capital überhaupt zu reichen? Sind die verhältnismäßig hohen Kosten bereits das Knock Out Kriterium oder liegen die Renditen so hoch, dass die Kosten einfach weggesteckt werden können?
Die Renditen liegen weltweit laut Pitchbook bei 11,8 % über die letzten 15 Jahre nach Abzug der Kosten [Quelle]. Im Vergleich dazu lag zum Beispiel der MSCI World Index über die letzten 15 Jahre bei 5,7 % und somit knapp 6,1 % niedriger als Venture Capital [Quelle]
Die Investition in Venture Capital ist dann allerdings im Vergleich zu ETFs oder Aktien erst einmal für 10 Jahre illiquide und wird erst am Ende der Laufzeit mit der möglichen Ausschüttung zurückgezahlt. Econos arbeitet aber gerade noch daran auch einen zusätzlichen Zweitmarkt für diese Art der Investitionen zu ermöglichen. Wahrscheinlich wird dies aber erst in ca. einem bis zwei Jahren möglich sein, da erst einmal die Anzahl an Käufern und Verkäufern für einen solchen Zweitmarkt vorhanden sein muss.
Investitionsprozess
Der Investitionsprozess auf der Econos Seite läuft extrem einfach ab:
- Registrierung
- Identifizierung mit dem Post ID Verfahren
- Einzahlung deines Geldes…
- …und schon hast du auf deiner Seite die Übersicht über deine Investition.
Ich habe das jetzt testweise mit 100 € durchgemacht und werde zukünftig auf meiner Seite weitere Updates dazu geben.
Ich hab dir außerdem hier nochmal das Basisinformationsblatt verlinkt, in dem weitere wichtige Informationen über die Investition enthalten sind.
SCHRITT 4: VOR & NACHTEILE.
Im letzten Schritt habe ich abschließend die Vor- und Nachteile aus Sicht des Privatanlegers zusammengefasst.
Vorteile:
- Als Anleger hast du die Möglichkeit überdurchschnittliche Marktrenditen zu erzielen.
- Dann erweiterst du dein Portfolio um einen Anlagebereich, der nicht zwangsläufig mit anderen Anlageklassen korrelieren muss (Weitere Assetklasse)
- Es wird Geld für nachhaltige Unternehmen zur Verfügung gestellt, die noch schwieriger an finanzielle Unterstützung rankommen als bereits börsennotierte Unternehmen
- Man hat einen guten Überblick über die Unternehmen in die investiert wird, was zum Beispiel bei einem ETF nicht ins letzte Details möglich ist.
- Weitere Vorteile für die Kapitalnehmer, die indirekt auch Vorteile für den Investor mit sich bringen: Die jungen Unternehmen haben keine Zinsverpflichtungen und erhalten über Venture Capital Liquidität, die voll für das Wachstum des Unternehmens eingesetzt werden kann
- Start-Ups erhalten ein breites Netzwerk und Know How aus den Reihen des Venture Capital Fonds zur Verfügung gestellt
- Venture Capital wird langfristig zur Verfügung gestellt und verbessert die Eigenkapitalquote, wodurch leichter Fremdkapital eingeworben werden kann
Nachteile:
- Fehlende Transparenz innerhalb des Venture Capital Fonds wie viel eigentlich in die verschiedenen enthaltenen Unternehmen investiert wird.
- Risiko des Totalverlusts. Viele der Start-ups gehen während der Beteiligungsphase pleite und es werden vielleicht nur Zwei bis Drei erfolgreich sein. Allerdings reicht dann oft Eins, das sich im Wert mehr als verzehn-, zwanzig- oder dreisigfacht, um die Verluste der anderen Unternehmen auszugleichen. Klappt allerdings auch das nicht, so kann der Anleger theoretisch sein gesamtes eingesetztes Kapital verlieren. Es sollte also nur das Geld investiert werden, dass du auch verlieren kannst, da es sich mit um einer der riskantesten Anlageklassen handelt (wie der Name Risikokapital ja selbst bereits aussagt).
- Derzeit sind es nur fünf Unternehmen, an denen sich der World Fund beteiligt und somit ist die Diversifikation aktuell auch noch sehr gering. Die Anzahl der Unternehmen soll aber in den kommenden Monaten noch weiter anwachsen und somit wird auch das Risiko eines Totalverlusts immer kleiner durch die größer werdende Diversifikation.
- Während der Laufzeit erhält man keine Zinszahlungen
- Oft keine Möglichkeit des Zweitmarkts und die Investiton ist für 10 Jahre illiquide. Im Fall von Econos wird dies allerdings wie geschrieben auch einen Zweitmarkt in Zukunft geben.
- Dann hast du hohe laufende Kosten, da nicht nur der Venture Capital Fonds, sondern auch die Econos Plattform Gebühren erhebt.
- Die tokenisierten Schuldverschreibungen sind Nachrangdarlehen. Das bedeutet, im Insolvenzfall erhält man nachrangig sein Geld ausgezahlt. Da allerdings ausschließlich Nachrangdarlehen aus der Zweckgesellschaft vergeben werden, gibt es auch keine anderen Gläubiger.
- Dann hat der Venture Capital Fonds durch die Beteiligung ein gewisses Mitspracherecht und es könnte zu abweichenden Interessen mit dem Gründungsteams kommen. Beispielsweise in Nachhaltigkeitsfragen.
FAZIT.
Ja, zusammengefasst besteht durch die Plattform Econos die Möglichkeit mit Impact Venture Capital in eine weitere Assetklasse bereits ab 100 € zu investieren.
Das Investment bietet große Renditechancen aufgrund der Investition in sehr junge, nachhaltige Climatetech-Unternehmen, aber auch ein entsprechend großes Risiko mit dem Risiko des Totalverlusts.
Auch sind die Gebühren nicht zu vernachlässigen, die erst einmal durch den Fonds wieder reingeholt werden müssen.
Ich habe das Ganze jetzt einfach mal mit einem kleinen Betrag ausprobiert und werde insbesondere die weitere Auswahl der Unternehmen des Worldfunds im Auge behalten, da bisher wie beschrieben einige Bereiche wie der Energiesektor noch nicht vertreten sind.
Außerdem war Venture Capital bisher noch nicht als Teil meines Portfolios mit eingeplant, aber das ist bei euch ja möglicherweise anders. Ich werde euch hier auf jeden Fall über weitere Entwicklungen des World Funds und der Econos Plattform auf dem Laufenden halten.
Wie am Anfang des Artikels angeteastert habe ich auch noch einen kleinen Bonus für dich:
Solltest du dich nach deiner persönlichen Risikoabwägung dafür entscheiden ein Produkt auf der Econos Plattform zu erwerben, bekommst du mit dem Bonuscode: „ENERGIETALER22“ einen 50 € Rabatt auf eine Investition ab 2.000 €.
Und, was meint ihr? Ist die Investition in Impact Venture Capital eine sinnvolle Ergänzung zum Portfolio oder lasst ihr davon lieber die Finger weg? Schreibt es mir doch gerne in die Kommentare!
Euer Felix von EnergieTaler – nachhaltig für Umwelt und Geldbeutel.
Risikohinweis:
Ich bin kein Anlageberater und ich gebe hier nur Informationen weiter, die ich aus meiner persönlichen Recherche und aus Gesprächen mit den Mitarbeitern von Econos erhalten habe. Es droht bei dieser Form der Investition der Totalverlust des eingesetzten Kapitals.